Psychiatrie in Germering bei München

Dr. med. Michael Kemmerich


Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Nibelungenstr.7 - 82110 Germering
Tel. 089 84 65 58 - Fax. 089 89 49 76 5

Psychiatrie in Germering bei München psychiatrisches Angebot von Dr. Kemmerich, Psychiater und Psychotherapeut in Germering bei München
Psychiatrie Psychotherapie Germering bei München

Was ist ein Psychiater?

Aufgabenspektrum eines Psychiaters

Ein Psychiater hat Medizin studiert und eine langjährige Facharztausbildung durchlaufen. Sein Fachgebiet umfasst Gesundheitsstörungen des Geistes oder der Seele eines Menschen, seien diese körperlichen oder seelischen Ursprungs.
Er untersucht und behandelt Erkrankungen des Denkens und Erlebens, des Gedächtnisses und Verhaltens. Auch krankhafte Veränderungen der Stimmungen oder Gefühle, seien sie durch Gehirnveränderungen oder durch belastende Lebenssituationen entstanden, werden vom Psychiater behandelt.
Darüber hinaus hilft er bei psychosomatischen Beschwerden, also Erkrankungen mit körperlichen Symptomen welche durch seelische Konflikte entstanden sind.
Bei allen seelischen und geistigen Erkrankungen ist Ihr Psychiater Begleiter, Lotse und Berater für Probleme, die sich aus Ihrer Krankheit im medizinischen, sozialen oder psychotherapeutischen Bereich ergeben.


Welche Symptome und Erkrankungen sind in der psychiatrischen Praxis häufig?

Depression

Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung.
Eine Depression (Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Niederdrücken"), ist eine psychische Störung, die durch die Hauptsymptome gedrückte Stimmung, gehemmter Antrieb, Interessenlosigkeit und Freudlosigkeit sowie ein gestörtes Selbstwertgefühl gekennzeichnet ist. Die Depression ist keine Traurigkeit, sondern ein Zustand, in dem die Empfindung aller Gefühle reduziert ist. Betroffene beschreiben dies auch mit einer Art Gefühllosigkeit.
Man unterscheidet reaktive Depressionen aufgrund von belastenden Ereignissen von sog. endogenen Depressionen (siehe unter Psychosen), bei der die Erkrankung ohne erkennbare Ursache auftritt.
Eine Depression kann auch körperliche Ursachen haben wie z.B. Hormonmangel oder Hirnstoffwechselstörungen.

Angst

Die Ursachen der Angststörung sind oft in einer genetischer Veranlagung und in Hirnstoffwechselstörungen begründet. Zum Ausbruch der Erkrankung kann es dann aufgrund von äußeren Einflüssen wie traumatischen Kindheitserfahrungen oder belastenden Ereignissen kommen. Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung kann eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden.

Psychose (psychotische Störung)

Als psychotische Störung wird eine Gruppe schwerer psychischer Störungen bezeichnet, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Auffällige Symptome sind oft Wahn und Halluzinationen. Die Psychosen können in folgende Untergruppen eingeteilt werden:

  • Organische Psychosen
    Diese Psychosen bilden sich entweder auf der Grundlage einer Erkrankung des zentralen Nervensystems, zum Beispiel Demenzen, bösartigen Neubildungen, wie Tumoren oder auf der Grundlage anderweitiger körperlicher Erkrankungen, wie Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen. Psychosen können auch durch von außen einwirkende Schädigungen (u.a. Medikamente, Drogen) ausgelöst werden.
  • Psychosen des schizophrenen Formenkreises
    Bei dieser Gruppe kommt es zu Wahnvorstellungen und Halluzinationen (oft in Form von miteinander sprechenden, Befehle erteilenden oder die Handlungen des Erkrankten kommentierenden Stimmen).
    Manche Kranke sind davon überzeugt, dass eigene Gedanken laut werden und von anderen Menschen gehört werden können, oder dass ihre Gedanken von Fremden gelesen werden können. Häufig werden zufällige Ereignisse, z.B. normale Radiomeldungen mit einer Bedeutung für die eigene Person versehen. In diesen Gesten und Meldungen werden dann zum Beispiel verschlüsselte Botschaften gesehen (zum Beispiel von Geheimdiensten), durch die einem etwas mitgeteilt werden soll. Man bezeichnet sie als Wahnwahrnehmungen. Ein psychotisch Kranker ist keinerlei Argumenten zugänglich und wird unter keinen Umständen von seiner Vorstellungswelt abrücken, sei sie von außen betrachtet noch so offensichtlich falsch.
  • affektive Psychosen
    Hier geht es um Störungen der Stimmung, entweder in Form einer Hochstimmung (Manie), oder einer Depression. Ständige Wechsel zwischen beiden (bipolare Störung) sind ebenso denkbar. Bei den Depressionen zählen nur die schweren Depressionen zu den psychotischen Störungen. In der Praxis lässt sich oft ein fließender Übergang von leichten zu schweren Depressionen beobachten. Eine klarere Abgrenzung gelingt bei Manien und beim Wechsel zwischen Manien und Depressionen.



Persönlichkeitsstörungen

Bei Personen mit Persönlichkeitsstörungen finden sich anhaltende und kaum veränderliche Verhaltensmuster, die starre Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen bewirken. Sie unterscheiden sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch deutliche Abweichungen im Bereich Wahrnehmung, Denken, Fühlen und in der Beziehungsgestaltung zu anderen. Dabei ist die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit oft gestört. Persönlichkeitsstörungen werden entsprechend ihrem auffallendsten Merkmal unterteilt, wobei Überschneidungen vorkommen.
Nach ICD-10 werden folgende Persönlichkeitsstörungen unterschieden:
- Paranoide Persönlichkeitsstörung"
- Schizoide P.
- Dissoziale P.
- Emotional instabile P.
- Borderline-P.
- Histrionische P.
- Anankastische (zwanghafte) P.
- Ängstliche P. (auch Ängstlich-vermeidende P.)
- Abhängige P.
- Narzisstische P.



Seelische Belastungsreaktionen

Eine sog. Belastungsstörung ist eine Reaktion auf eine einmalige oder fortgesetzte Belastung, zum Beispiel eine Operation, eine Vergewaltigung, eine Naturkatastrophe, ein Unfall oder der Tod eines Kindes. Die Betroffenen rekapitulieren oder reinszenieren häufig das belastende Ereignis. Die akute Belastungsstörung wird im Volksmund "Nervenzusammenbruch" genannt und tritt sofort nach dem belastendem Ereignis auf. Die Posttraumatische Belastungsstörung tritt einige Zeit nach dem belastenden Ereignis auf, sie führt z.B. zu einer teilweisen Amnesie, zu einer depressiven Stimmungslage, zu "Flash-backs", zu Persönlichkeitsveränderungen, zu Emotionslosigkeit und zu Vermeidungen bestimmter Situationen oder Dinge, sie kann chronisch werden



Neurosen

Man kann Neurose umschreiben als seelische Erkrankung, die in der Regel heilbar ist. Es gibt viele verschiedene Neurosen, z.B. Angstneurosen, Zwangsneurosen und diverse Phobien.
Ein wichtiges differentialdiagnostisches Kriterium zur Abgrenzung der Neurosen von den Psychosen ist, dass neurotische Patienten ihre Krankheit wahrnehmen und in aller Regel auch darunter leiden.


Demenz

Demenz ist ein chronisch fortschreitender Hirnabbau, der durch Abbau der Hirnsubstanz oder durch Hirndurchblutungsstörungen bedingt ist. Die Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und anderer Funktionen des Gehirns können so schwer werden, dass sie die Alltagsbewältigung deutlich beeinträchtigen.
Es kommt zu einem Verlust erworbener intellektueller Fähigkeiten, vor allem des Gedächtnisses und zu Persönlichkeitsveränderungen. Demenz ist in höherem Alter die häufigste Ursache von Pflegebedürftigkeit. Die häufigsten Formen sind die Alzheimersche Krankheit und die vaskuläre Demenz.



Sucht

Behandlung und Begleitung sämtlicher Abhängigkeitserkrankungen (Substanzkonsum legaler und illegaler Drogen) einschließlich der Behandlung der Alkoholabhängigkeit.



Wie behandelt ein Psychiater?

Diagnose

Am Anfang jeder Therapie steht die Diagnose. Um diese zu finden nutzt der Psychiater seine Augen und Ohren und die Fragen, die er stellt. Er wird mit Ihnen eingehend über die vorhandenen Beschwerden und darüber wie und in welchem Zusammenhang sich die Beschwerden entwickelt haben sprechen. Es kann sein, dass sehr persönliche, manchmal auch intime Bereiche erörtert werden müssen, um die Krankheitsursache zu ergründen. In diesem ersten Gespräch wird der Psychiater versuchen, sich ein genaues Bild über Ihre derzeitiges Befinden und Ihren Gesundheitszustand zu machen.

Zusätzliche Untersuchungsmethoden

- Fragebögen zur Vorgeschichte
- Tests zur Erfassung des seelischen Befindens
- Tests zur Leistungsfähigkeit des Gehirns
- Persönlichkeitstests
- Elektroenzephalogramm
- Blutuntersuchungen - etwa im Zusammenhang mit einer medikamentösen Behandlung
- Schnittbilddiagnostik, wie z. B. die Kernspintomographie oder
Computertomographie des Gehirns.



Behandlung

Nach der Diagnostik wird der Psychiater mit Ihnen einen Behandlungsplan erarbeiten. Darin können folgende Therapiemethoden enthalten sein:
- psychiatrische Gespräche in der Sprechstunde
- eine medikamentöse Behandlung
- eine psychotherapeutische Behandlung, z.B. eine tiefenpsychologische Psychotherapie oder Psychoanalyse.
- manchmal ist auch eine stationäre Behandlung notwendig oder der Kontakt zu anderen Institutionen wie Ergotherapeuten, sozialpsychiatrischen Diensten, Selbsthilfegruppen, Suchtberatungsstellen.