Aufgabenspektrum eines PsychiatersEin Psychiater hat Medizin studiert und eine langjährige Facharztausbildung durchlaufen. Sein Fachgebiet umfasst Gesundheitsstörungen des Geistes oder der Seele eines Menschen, seien diese körperlichen oder seelischen Ursprungs. Welche Symptome und Erkrankungen sind in der psychiatrischen Praxis häufig?DepressionDie Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. AngstDie Ursachen der Angststörung sind oft in einer genetischer Veranlagung und in Hirnstoffwechselstörungen begründet. Zum Ausbruch der Erkrankung kann es dann aufgrund von äußeren Einflüssen wie traumatischen Kindheitserfahrungen oder belastenden Ereignissen kommen. Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung kann eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden.Psychose (psychotische Störung)Als psychotische Störung wird eine Gruppe schwerer psychischer Störungen bezeichnet, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Auffällige Symptome sind oft Wahn und Halluzinationen. Die Psychosen können in folgende Untergruppen eingeteilt werden:
PersönlichkeitsstörungenBei Personen mit Persönlichkeitsstörungen finden sich anhaltende und kaum veränderliche Verhaltensmuster, die starre Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen bewirken. Sie unterscheiden sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch deutliche Abweichungen im Bereich Wahrnehmung, Denken, Fühlen und in der Beziehungsgestaltung zu anderen. Dabei ist die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit oft gestört. Persönlichkeitsstörungen werden entsprechend ihrem auffallendsten Merkmal unterteilt, wobei Überschneidungen vorkommen. Seelische BelastungsreaktionenEine sog. Belastungsstörung ist eine Reaktion auf eine einmalige oder fortgesetzte Belastung, zum Beispiel eine Operation, eine Vergewaltigung, eine Naturkatastrophe, ein Unfall oder der Tod eines Kindes. Die Betroffenen rekapitulieren oder reinszenieren häufig das belastende Ereignis. Die akute Belastungsstörung wird im Volksmund "Nervenzusammenbruch" genannt und tritt sofort nach dem belastendem Ereignis auf. Die Posttraumatische Belastungsstörung tritt einige Zeit nach dem belastenden Ereignis auf, sie führt z.B. zu einer teilweisen Amnesie, zu einer depressiven Stimmungslage, zu "Flash-backs", zu Persönlichkeitsveränderungen, zu Emotionslosigkeit und zu Vermeidungen bestimmter Situationen oder Dinge, sie kann chronisch werden NeurosenMan kann Neurose umschreiben als seelische Erkrankung, die in der Regel heilbar ist. Es gibt viele verschiedene Neurosen, z.B. Angstneurosen, Zwangsneurosen und diverse Phobien. DemenzDemenz ist ein chronisch fortschreitender Hirnabbau, der durch Abbau der Hirnsubstanz oder durch Hirndurchblutungsstörungen bedingt ist. Die Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und anderer Funktionen des Gehirns können so schwer werden, dass sie die Alltagsbewältigung deutlich beeinträchtigen. SuchtBehandlung und Begleitung sämtlicher Abhängigkeitserkrankungen (Substanzkonsum legaler und illegaler Drogen) einschließlich der Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Wie behandelt ein Psychiater?DiagnoseAm Anfang jeder Therapie steht die Diagnose. Um diese zu finden nutzt der Psychiater seine Augen und Ohren und die Fragen, die er stellt. Er wird mit Ihnen eingehend über die vorhandenen Beschwerden und darüber wie und in welchem Zusammenhang sich die Beschwerden entwickelt haben sprechen. Es kann sein, dass sehr persönliche, manchmal auch intime Bereiche erörtert werden müssen, um die Krankheitsursache zu ergründen. In diesem ersten Gespräch wird der Psychiater versuchen, sich ein genaues Bild über Ihre derzeitiges Befinden und Ihren Gesundheitszustand zu machen. Zusätzliche Untersuchungsmethoden- Fragebögen zur Vorgeschichte- Tests zur Erfassung des seelischen Befindens - Tests zur Leistungsfähigkeit des Gehirns - Persönlichkeitstests - Elektroenzephalogramm - Blutuntersuchungen - etwa im Zusammenhang mit einer medikamentösen Behandlung - Schnittbilddiagnostik, wie z. B. die Kernspintomographie oder Computertomographie des Gehirns. BehandlungNach der Diagnostik wird der Psychiater mit Ihnen einen Behandlungsplan erarbeiten. Darin können folgende Therapiemethoden enthalten sein: |